Weg von der Straße oder: Wie ich mein Leben geändert habe

Hey!

Ich weiß nicht wer du bist, woher du kommst, was du machst. Das Einzige was ich weiß, ist, dass du ein Mensch bist, ein Mensch, der nachher alleine im Zimmer oder irgendwo anders sitzt und ein bisschen nachdenken wird.

Was ich sagen möchte ist, dass jeder Mensch seine Ziele erreichen und sich und sein Leben verbessern kann. Ich werde euch meine Lebensgeschichte erzählen: wie und warum ich was gemacht habe.

Ich war jeden Tag auf der Straße, wie ein Straßenjunge, der keine Ziele hat. Ich war jeden Tag voll betrunken, hatte jeden Tag viel mit Drogenverkauf zu tun, hatte jeden Tag schlimme Sachen gebaut, jeden Tag Probleme gemacht. Ich hatte nichts vor, ich hatte nur einen Weg im meinem Kopf – mit anderen Jungs auf der Straße chillen, Alkohol trinken und Probleme bauen. Ich wusste nicht, wie gefährlich das ist. Ich wusste nicht, dass ich alles verlieren kann, dass ich in den Knast gehen kann, dass ich einfach auf der Straße bleibe wie ein Obdachloser.

Doch dann habe ich plötzlich gemerkt, dass das, was ich mache, nichts Gutes bringt, dass ich immer nur mehr Probleme kriege. Als ich das alles gemerkt habe, sagte ich mir: „Du musst einen zweiten Weg finden, damit du dich verbesserst und dich änderst. Du kannst doch was anderes machen, was gut für dich ist, worauf du stolz sein kannst“.

Ich musste das alles beenden, einen Punkt hinter die Sachen setzen und sagen: „Nein, ich mache das nicht mehr. Ich will was anderes, ich brauche einen Abstand von der Straße, ich muss ein anderes Hobby finden, damit es mir gut geht und damit ich zufrieden bin.“

Jeden Tag habe ich ein bisschen mehr Abstand genommen. Das war schwer, aber ich musste mit solchen Sachen aufhören. Ich musste was vorhaben, an meine Zukunft und meine Schule denken.

Ich habe mit Boxen angefangen, damit ich die Straße und die schlechten Sachen vergessen kann. Jeden Tag habe ich weiter und weiter gemacht, mehr und mehr Abstand genommen und immer weniger Kontakt mit den alten Freunden gehabt.

Eineinhalb Jahre sind schon vorbei, ich bin zufrieden und stolz auf mich, dass ich aus diesen Sachen rausgekommen bin. Ich fühle mich viel, viel besser als früher.

Mit dem, was ich geschrieben habe, wollte ich nur sagen, dass jeder von uns sich ändern und verbessern kann. Jeder von uns muss seinen eigenen Weg finden und nach vorne gehen, egal was kommt.

Wenn eine Wand vor dir steht, musst du einfach nach vorne gehen, durch die Wand hindurch, ohne Angst, ohne Zweifel. Du machst das nur für dich selbst, nicht für andere Leute, sondern nur für dich.

anonym

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